Naturkosmetik – Umweltbewusstsein macht schön
In Zeiten zunehmenden Umweltbewusstsein stellen sich immer mehr Menschen auch hinsichtlich ihrer Kosmetika die Frage nach der Nachhaltigkeit.
Warum Naturkosmetik?
Generell kann man sagen, dass Billigprodukte mit hoher Wahrscheinlichkeit weder nachhaltig noch unter guten Bedingungen produziert wurden. Naturkosmetik wird dagegen aus naturbasierten und natürlich Rohstoffen produziert. Bei diesen Kosmetika sollte stets sowohl die gesamte Höhe des Bio-Anteils, als auch der Anteil der pflanzlichen Inhaltsstoffe angegeben sein. Echte Naturkosmetik wird durch eine Cosmos-organic-Zertifizierung oder das Natrue-Siegel nachgewiesen. Um diese Zertifizierungen zu erhalten, muss das entsprechende Produkt aus mindestens 95 % pflanzlichen Inhaltsstoffen bestehen, die zudem aus biologischem Anbau stammen müssen.
Was spricht für Naturkosmetik?
Der hohe Anteil an natürlichen Pflanzen aus nachhaltigem Anbau ist bereits ein gutes Argument für diese Produkte.
Schauen wir uns aber noch einige weitere Vorteile an:
- keine Tierversuche: Wohl einer der sehr gewichtigen Punkte, die für Naturkosmetik sprechen. Die meisten haben wahrscheinlich schon einmal die traurigen Bilder von Kaninchen, Katzen und Hunden gesehen, an denen kosmetische Produkte „erprobt“ wurde, teils mit drastisch negativen Auswirkungen auf deren Gesundheit. Zwar hat die EU solche Tierversuche 2004 verboten und dieses Verbot 2013 auch auf Importe ausgeweitet; diese Regelung ist jedoch nicht „wasserdicht“, da sie nur die kosmetischen Bestandteile betrifft, nicht aber weitere chemische Erzeugnisse, die mit dem Produktionsprozess in Zusammenhang stehen. Anwender von zertifizierten Naturkosmetika können in aller Regel sehr sicher sein, dass wegen der von ihnen verwendeten Produkte kein Tier gelitten hat.
- keine Inhaltsstoffe auf Mineralölbasis: klassische Kosmetika enthalten auf Inhaltsstoffe auf Basis von Erdöl. Problematisch daran sind vor allem die sogenannten aromatischen Kohlenwasserstoffe, die sich beim Herstellungsprozess bilden können und im dringenden Verdacht stehen, krebserregend zu sein. Jegliche Inhaltsstoffe auf Basis von Mineralöl sind in zertifizierten Naturkosmetika verboten, in diesen sorgen Öle und Fette auf rein pflanzlicher Basis für Geschmeidigkeit. Zudem wird die Haut durch diese Inhaltsstoffe auch mit wertvollen Fettsäuren versorgt.
- Nachhaltigkeit im gesamten Produktionsprozess: in den meisten Fällen sind bei Naturkosmetika nicht nur die Inhaltsstoffe, sondern auch das Material der Verpackungen nachhaltig und aus natürlichen Stoffen produziert. Viele Unternehmen achten dabei auch während des gesamten Herstellungsprozesses auf Nachhaltigkeit, zum Beispiel, indem die Lieferwege kurz gehalten oder die Fertigungsgebäude energieeffizient geplant werden. Zudem wird durch geeignete Verpackungen versucht, einen hohen Recycling-Anteil zu ermöglichen. Hier kommen etwa wiederverwertbare Kunststoffe oder Glas als Verpackungsmaterial in Betracht.
- kein Greenwashing erlaubt: klassische Kosmetika bedrucken ihre Tiegel und Tuben oft mit allen möglichen Pflanzen, obwohl diese tatsächlich gar nicht oder nur zu kleinen Anteilen enthalten sind. Bei zertifizierten Biokosmetika ist dies verboten.
- kein Mikroplastik: Mikroplastik ist ein weiterer Bestandteil, der häufig in konventionellen Kosmetikprodukten enthalten ist und gleichzeitig ebenfalls eines der großen Umweltprobleme unserer Zeit darstellt. Diese Kunststoffe gelangen über den Abfluss in das Abwasser und können in der Regel nicht vollständig aus diesem herausgefiltert werden. Übrig bleibt jedes Mal ein Rest, der in Meere und Flüsse und von dort aus in die Nahrungskette gelangt. Auch Plastik darf in zertifizierten Naturkosmetika nicht verwendet werden.
- fairer Umgang mit Lieferanten: Hersteller von Naturkosmetika achten regelmäßig darauf, dass die Gewinnung ihrer Produktionsstoffe unter humanen und fairen Bedingungen erfolgt. Dies beinhaltet faire Löhne für die Arbeitskräfte, die sich zumeist in Entwicklungsländern befinden, sowie auch allgemein gute Arbeitsbedingungen, zum Beispiel hinsichtlich des Arbeitsschutzes, Pausenzeiten, etc.
- keine hormonell wirksamen Chemikalien: Diese von der WHO als „globale Bedrohung“ bezeichneten Inhaltsstoffe darf Naturkosmetik ebenfalls nicht enthalten, während sie in konventioneller Kosmetik in ca. 20 % aller Produkte vorkommen
Fazit
Naturkosmetik bietet diverse Vorteile gegenüber klassischen Kosmetika, insbesondere hinsichtlich ihrer Umweltverträglichkeit. Auch unnötiges Tierleid und die rücksichtslose Ausbeutung von Menschen zwecks Rohstoffgewinnung kommt bei zertifizierten Naturkosmetika nicht vor.