Überblick: Was sind Depressionen?
In Deutschland leiden über vier Millionen Menschen an Depressionen, die Zahl steigt jedoch. Insbesondere die Coronapandemie mit strikten Maßnahmen im Jahr 2020 hatten wohl laut Untersuchungen auch einen Einfluss auf die Psyche. Die Gründe für das Auftreten von Depressionen können aber vielfältig sein, genauso wie die Krankheit selbst.
Depressionen zeigen sich bei Menschen auf unterschiedliche Art und Weise, allerdings gibt es dennoch eine klare Definition dieser Krankheit. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) beschreibt dies als „weitverbreitete psychische Störung, die durch Traurigkeit, Interesselosigkeit und Verlust von Genussfähigkeit, Schuldgefühle und geringes Selbstwertgefühl, Schlafstörungen, Appetitlosigkeit, Müdigkeit und Konzentrationsschwächen gekennzeichnet sein kann.“
Das sind Symptome, worunter weltweit über 350 Millionen Menschen leiden. Es ist damit ein global auftretendes Problem, wobei klare Muster jedoch zu erkennen sind. Frauen sind häufiger betroffen als Männer und Menschen, welche keine Arbeit haben, leiden ebenso häufiger unter Depressionen.
Wie anfangs bereits angedeutet gibt es in Deutschland einen Aufwärtstrend, immer mehr Menschen leiden unter einer depressiven Erkrankung, die Anzahl steigt jährlich. Das ist eine Entwicklung, die auch weltweit zu sehen ist. Heute sind Depressionen auch die zweithäufigste Erkrankung weltweit.
Schon im jungen Alter ist eine Erkrankung möglich
Insbesondere zu Beginn der Erforschung von Depressionen ging man davon aus, dass dies in der Regel ältere Menschen betrifft. Tatsächlich ist dies anders, denn besonders im jungen Alter tritt die Erkrankung auf. Die Auswirkungen von Depressionen sind enorm, denn die Krankheit zeigt sich in allen Lebensbereichen und kann erheblich einschränken und somit Auswirkungen auf das spätere Leben haben.
Eine weitere Schwierigkeit kommt dadurch zustande, dass niemand die Erkrankung sehen kann. Die Symptome werden von Familie oder Freunden entweder nicht erkannt oder falsch gedeutet, wodurch der Betroffene meistens Jahre benötigt, um eine Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Klar abzugrenzen ist aber, dass nicht jeder unter Depressionen leidet, der manchmal kraftlos, verzweifelt oder traurig ist. Diese Phasen sind normal, speziell bei schwierigen Lebensumständen kann es dazu kommen, ebenso können auch Stimmungsschwankungen auftreten, wodurch diese Phasen „grundlos“ einsetzen. Sollte dieser Zustand lange anhalten, dann sollte geprüft werden, ob es sich doch um eine Depression handelt.
Die Behandlung dieser Krankheit ist zwingend erforderlich, denn mit der Zeit sind die Menschen innerhalb dieser Krankheit gefangen und werden ihr Leben als wertlos und uninteressant ansehen. Lebensfreude zu empfinden, fällt diesen Menschen besonders schwer, daher hat dies enorme Auswirkungen auf die Lebensqualität.
Früher waren Behandlungen verpönt, das hat sich heute geändert
In damaligen Zeiten war es verpönt, wenn sich jemand aufgrund einer psychischen Erkrankung behandeln lassen hat. In der Gesellschaft wurde dies oftmals missverstanden und die Personen wurden als verrückt erklärt, teilweise haben sich auch Freunde und Familie abgewandt.
Durch Suizide von Prominenten Personen hat sich das Meinungsbild aber geändert. Durch diese Suizide wurde eine Debatte in der Gesellschaft ausgelöst, ebenso bildeten sich Stiftungen, die darüber aufgeklärt haben, was Depressionen sind und weshalb eine Behandlung für psychische Erkrankungen notwendig sind. Insbesondere der Tod von Robert Enke hat für einen Wandel gesorgt.
Heutzutage leben wir in einer aufgeklärten Gesellschaft, weshalb die Inanspruchnahme einer Behandlung nicht als „abnormal“ angesehen wird. Die Akzeptanz dessen ist um ein Vielfaches angestiegen. Wenn Sie unter Depressionen leiden, dann gibt es diverse Hilfestellen, wie der Ratgeber der Deutschen Depressionshilfe. Vor Ort gibt es in der Regel aber auch einige Ansprechpartner, die Ihnen hierbei weiterhelfen können.