Silberionen-Bettwäsche: Ein negativer Erfahrungsbericht
Silberionen, Nanopartikel aus Silber und kolloidales Silber werden in den letzten Jahren vermehrt in der Nähe des Menschen eingesetzt. Die anfängliche Euphorie ist eigentlich schon verflogen, seit sich herausgestellt hat, dass Silberionen in Gewässern extrem schädlich sind. Fische sterben innerhalb kurzer Zeit in diesem klinisch sauberen Wasser. Man darf zwar nicht alles, was mit Silber zu tun hat, in einen Topf werfen, aber Ionen bleiben Ionen.
Einen großen Hype gab es, als es hieß, Silberionen können unangenehme Gerüche bei Textilien wie Strümpfen verhindern und Neurodermitikern helfen. Da aber so negative Begleiterscheinungen wie Resistenz gegen Antibiotika die Folge sind, sollte man davon eigentlich die Finger lassen. Leider wird Bettwäsche mit Silberionen aber noch weiter verkauft und vor allem verschenkt!
Silberionen-Bettwäsche: spottbillig oder sogar verschenkt
Merkwürdig aber wahr, Silberionen-Bettwäsche wird immer billiger und seit Neuestem sogar verschenkt. Das sollte jeden Verbraucher extrem stutzig machen! Aktuell geht ein namhafter Hersteller von Bettwaren so vor, dass er Kunden nur telefonisch wirbt und mit ihnen Verkaufspartys wie bei der Tupperware organisiert und dann dem Kunden großzügig Silberionen-Bettwäsche schenkt. Die Kunden haben meist keine Ahnung davon, was und wozu Silberionen-Bettwäsche eigentlich gut ist. Eigentlich wissen nur Allergiker von diesem speziellen Produkt. Man hat extrem den Eindruck, dass der Hersteller diese Bettwaren nicht los wird und sie daher einfach als Kundengeschenk nimmt, ganz egal, ob der Kunde davon vielleicht langfristige gesundheitliche Schäden davon trägt — und dies
völlig ahnungslos. Wer käme auf die Idee bei dubiosen Krankheitssymptomen seine Bettwäsche zu verdächtigen?
Was machen Silberionen überhaupt?
Silber wird schon seit Jahrhunderten eingesetzt, um Bakterien zu bekämpfen. In Krankenhäusern legt man Binden und Tücher mit Silberionen auf Wunden und Ekzeme und so heilen sie schneller und bleiben keimfrei. Auch bei Allergikern haben sie sich so bewährt, denn Allergiker reagieren auf den Kot von Hausstaubmilben, die von den Silberionen getötet werden können. Bei Neurodermitikern wirken die Silberionen gegen die Bakterienbildung auf der Haut und können das Leiden somit mildern.
Das alles berechtigt aber nicht den dauernden Einsatz von Silberionen oder kolloidalem Silber in der Nähe des Menschen.
Silberionen entziehen den Bakterien Mineralstoffe
Die Silberionen entziehen den Bakterien wichtige Mineralstoffe wie Calcium und Zink. Dadurch kommt der Stoffwechsel zum Erliegen und sie sterben ab. Das ist das Prinzip bei der Bekämpfung von Hausstaubmilben. Der Verdacht, dass die Silberionen aber auch dem menschlichen Organismus etwas entziehen und doch nicht so genau zwischen guten und schlechten Bakterien unterscheiden können, liegt nahe. Die sterbenden Fische in Gewässern mit Nanosilber sind kein gutes Zeichen.
Silberionen im Bett
Setzt man Silberionen in der Bettwäsche ein, heißt das, dass der Mensch (vor allem neurodermitisgeplagte Kleinkinder und Babys!) jeden Tag bis zu 8 Stunden den Silberionen ausgesetzt wird. In Krankenhäusern dauert eine solche Behandlung ein paar Wochen. Es ist noch nicht abzusehen, was die Silberionen auf
Dauer mit dem menschlichen Körper anstellen und das Schlimmste: Der Einsatz von Silberpartikeln und Silberionen ist gar nicht vom Gesundheitsministerium oder irgendeiner offiziellen Stelle abgesegnet. Es wird einfach schon damit gearbeitet, obwohl Langzeitstudien fehlen!
Meine Erfahrungen mit Silberionen-Bettwäsche
Eher zufällig und ahnungslos kaufte ich mir im letzten Winter eine sehr günstige Silberionen-Bettwäsche bei einem bekannten und vertrauenswürdigen Discounter. Es sollte eine Winterdecke sein – die Silberionen habe ich als früherer Allergiker einfach mal in Kauf genommen — nach dem Motto: Schaden wird es wohl nicht, Allergikerbettwäsche zu kaufen. Es sollte anders kommen. Zunächst mal merkte ich natürlich nichts, außer dass die Bettwäsche nach einiger Zeit unnatürlich und unangenehm warm wurde. Das war allerdings noch kein Grund sie auszutauschen. Ich bekam in den folgenden Monaten einige unangenehme Krankheitssymptome, die ich natürlich in keinster Weise in Zusammenhang mit dieser Bettwäsche brachte. Das waren vor allem dauernd gereizte Augen und Flimmern vor den Augen, wenn man ins Bett ging. Ich schrieb dies meiner Arbeit am Bildschirm zu, was am nahe liegendsten war. Dann kam ein Eisenmangel hinzu und es sah so aus, dass meine Augensymptome mit dieses zusammenhingen, was nicht abwegig war, denn Eisenmangel wirkt sich auch auf die Augen aus. So nahm ich Eisenpräparate, aber die Symptome blieben. Ich tippte weiter auf eine Überanstrengung durch die Computerarbeit und versuchte mich zu schonen — bis ich eines besseren belehrt wurde.
Es wurde draußen wärmer und eines Tages, ungefähr im Mai, tauschte ich nachts die Winterdecke gegen meine Sommerdecke aus und ein regelrechtes Wunder geschah: Das Flimmern bzw. Helligkeitsgefühl vor den Augen verschwand völlig und ich hatte die gewohnt angenehme Dunkelheit, gleichzeitig entspannte sich irgendwie der Körper, der Atem wurde ruhiger und ich merkte erst, dass mein Körper sich schon seit längerem in einem nervösen Zustand befand.
Wieso hatte ich das nicht bemerkt? Ich hatte das sehr wohl bemerkt, dachte aber dies wären allergische Symptome, die mir bislang unbekannt waren. Da ich auf Pollen, Hausstaub und die üblichen Allergene verschieden reagiere, war es nicht abwegig, dass man unruhig schläft und gereizte Augen hat.
Wie gesagt, diese Symptome verschwanden alle mit dem Austausch der Bettwäsche und kamen auch nicht wieder. Übrig blieb der Eisenmangel, von dem ich jetzt vermute, dass er durch die Silberionen zustande kam, denn Silberionen entziehen bekanntlich Mineralstoffe.
Recherchiert und eher Unangenehmes gefunden
Bei meiner nachfolgenden Recherche – denn ich wollte nun wissen, was es mit der Silberionen- Bettwäsche auf sich hatte – fand ich vor allem unangenehme Fakten. All diese habe ich oben angesprochen. In einem Artikel fand ich den Hinweis, dass sich Silberionen in den Augen ablagern können, mich würde es nach meinen Symptomen nicht wundern.
In der Zwischenzeit schlafen viele Menschen weiterhin ahnungslos in ihrer Silberionen-Bettwäsche, anderen wird sie gerade umsonst als Kundengeschenk untergejubelt — und niemand weiß, dass er bei merkwürdigen Krankheitssymptomen auch mal an seine Bettwäsche denken sollte. Ich hoffe, dass der Einsatz von Silberionen in unserem täglichen Umfeld noch mal genauer untersucht wird.