Sauna bei Atemwegserkrankungen
Ob Aromasauna, Banja oder Hamam, Saunieren soll gesund sein. Aber schützt das Schwitzen vor Erkrankungen der Atemwege und darf man mit Atemwegserkrankungen in die Sauna?
Wann darf man mit Atemwegserkrankungen (nicht) in die Sauna?
Wer eine akute Erkältung, eine Triefnase, Nebenhöhlenentzündung oder Fieber hat, sollte die Sauna meiden. Obwohl es verschiedene Arten von Saunen gibt, die unterschiedlich heiß werden, ist der generelle Wechsel von kalt zu heiß für das angegriffene Immunsystem zu anstrengend. Vor dem Saunabesuch sollten diese akuten Atemwegserkrankungen lieber auskuriert werden. Um die positiven Effekte einer Sauna wie Wärme und Feuchtigkeit daheim zu nutzen, ist ein Inhalator eine gute Option. Das Inhalationsgerät kann eine Kochsalzlösung, Medikamente oder ätherische Öle direkt in die Atemwege bringen. Das hilft, die Atemwege zu öffnen und die angegriffenen Schleimhäute zu beruhigen.
Anders sieht es mit dem Saunabesuch bei chronischen Erkrankungen der Atemwege aus. Eine systematische Übersichtsarbeit, die in der Fachzeitschrift „Mayo Clinic Proceedings“ veröffentlicht wurde, hat mehr als 70 einzelne Studien zu den Effekten des Saunierens auf Atemwegserkrankungen analysiert. Der Fokus der Übersichtsarbeit lag auf Studien zur finnischen Sauna, bei der Temperaturen zwischen 80 und 100 Grad Celsius erreicht werden. Typisch beim finnischen Saunabaden sind die Abkühlphasen, die zwischen dem Schwitzen eingelegt werden. Das Forscherteam identifizierte mehrere gesundheitliche Vorteile, die sich beim finnischen Saunabaden entfalten. Laut der Übersichtsarbeit verbessert der Saunabesuch die Lungenkapazität und Lungenfunktion, was zu einer verbesserten Atmung für Menschen mit chronischen Atemwegserkrankungen wie Asthma und Bronchitis führen kann. Auch bei saisonalen Allergien, die die Atemwege betreffen, kann das Saunieren das Atmen erleichtern.
Vorteile des Saunierens
Der extreme Kalt-Warm-Wechsel, den man beim Besuch der Sauna erlebt, hat mehrere Vorteile für die Gesundheit und das Wohlbefinden. Saunabaden…
- stärkt das Immunsystem und kann so vor den typischen saisonalen Infekten wie Grippe und Erkältung schützen.
- kurbelt die Hautzellenerneuerung an, wodurch das Erscheinungsbild der Haut verbessert wird.
- verbessert den Gefäßzustand, was das Risiko für Erkrankungen wie Arteriosklerose oder Schlaganfall minimieren kann. Auch ein präventiver Effekt auf die Entstehung von Bluthochdruck wurde bereits wissenschaftlich beobachtet.
- wirkt schmerzlindernd. Vor allem bei Leiden an Knochen und Gelenken wie Arthrose, rheumatoider Arthritis und Fibromyalgie, aber auch bei chronischen Kopfschmerzen konnten Forscher eine Schmerzreduktion feststellen.
- entspannt die Muskulatur und setzt dadurch mehrere Effekte in Gang. Die Durchblutung, der Stoffwechsel und die Nierentätigkeit werden angeregt, wodurch der Körper Stoffwechselabfallprodukte besser aus dem Organismus schaffen kann. Daher können auch kleine Verletzungen leichter heilen und es kommt nicht zu Muskelkater (der übrigens nicht durch Lactat, sondern durch Mini-Risse in der Muskelfaser entsteht).
- verbessert die Laune, da der Körper Endorphine (Glückshormone) ausschüttet.
Insgesamt hat der regelmäßige Besuch der Sauna viele Vorteile für die Gesundheit. Für Anfängerinnen und Anfänger kann Saunieren aber anstrengend sein. Einige Tipps zur Benutzung der Sauna können den Einstieg erleichtern. Zu diesen Tipps zählt, nicht auf die höchste Bank zu gehen (unter der Decke ist es am heißesten) und im Liegen zu saunieren, damit sich der gesamte Körper in der gleichen Temperaturzone befindet. Um den Kreislauf vor dem Aufstehen zu stabilisieren, sollte wenige Minuten vor dem Ende des Saunabadens die Sitzposition wieder eingenommen werden.