Wellness – ein Portemanteau
Wellness – diese Benennung ist ein sogenanntes Portemanteau, also ein künstliches Schachtelwort.
Wir verbinden mit ‚wellnessen‘ ein modernes werbewirksames Konzept. Leichtigkeit, Natürlichkeit, Entspannung. Dennoch handelt es sich um ein sozial-medizinisches Konzept aus den USA der End-50er. Hier sollte Geld im Gesundheitswesen gespart werden und so stellte man sich neu auf und schob finanzielle Lasten auf den Rücken des US-Bürgers mit dem Verweis darauf, dass er Eigenverantwortung zeigen müsse, wenn es um seine Wellness ginge.
Gemeint war ein Konglomerat aus ‘happiness, fitness und well-being’, wobei Letzteres das generelle körperliche Wohlergehen meinte, das es von vornherein durchgängig zu erhalten galt. Und übrigens noch gilt. Vorbeugung heißt das Stichwort.
Heute ist wellnessen in aller Munde und umfasst alles von bewusster Ernährung, über Fitness und Beweglichkeit, hin zu mentalen Entspannungsübungen, Stressmanagement und passiven Wohlfühlangeboten für Genießer.
Man denkt beim Wellnessen automatisch an Urlaub, und dort an Hotels mit entsprechendem Sauna-, Bade- und Massageangebot. Hier sollten erfrischende Gesichtsmasken, wärmende Umschläge aus Kräutern oder Heilerde und auch die Behandlung mit heißen Steinen nicht fehlen. Gerne wird auch Ruhe, Entspannung, Naturnähe, Beauty & Wellness – aber bitte mit Komfort – mit Wellnessen verbunden.
Da wellnessen werbetechnisch in aller Munde ist, gilt es mitunter herauszufinden, welche Angebote Hochqualitatives für Geist, Seele und Leib bieten oder aber welche Angebote sich zwar den Wellness-Schein geben, aber jegliche Erholung verhindern.
So manche Fernsehsendung hat schon Hoteltester begleitet und auf allzu grobe sicherheitstechnische oder hygienische Mängel oder schlichtweg nicht eingehaltene Werbeversprechen aufmerksam gemacht.