Virenschutz und Handhygiene im Alltag
Die Angst vor einer Ansteckung mit dem Corona-Virus SARS-CoV-2 ist nach wie vor allgegenwärtig. Die Übertragung passiert durch Tröpfcheninfektion. Wir nehmen die Erreger über die Schleimhäute in Augen, Nase und Mund auf. Darum ist eine sorgfältige Handhygiene in Zeiten der Corona-Pandemie besonders wichtig. Was dabei zu beachten ist, klärt dieser Artikel.
Beim Sprechen, Husten und Niesen tritt Speichel aus. Geraten diese Tröpfchen in das Gesicht einer anderen Person, besteht Ansteckungsgefahr. Darum gilt: Mindestens 1,5 Meter Abstand einhalten und in den Ellenbogen niesen oder husten.
Das sorgt dafür, dass die eigenen Keime niemand anderen anstecken. Werden Taschentücher verwendet, sollten diese nach einmaligem Gebrauch entsorgt werden. Stofftaschen-Tücher gehören bei 60 Grad Celsius in die Waschmaschine.
Virenschutz im Alltag
In Supermärkten besteht trotz Lockerungen deutschlandweit Maskenpflicht. Wer Mund und Nase nicht abdeckt, muss mit einem Bußgeld rechnen. Zusätzlich gilt nach wie vor das Abstandsgebot.
An den Kassen zeigen die Markierungen, wo das Stehen erlaubt ist. Der Einkaufswagen dient in den Gängen als Abstandhalter. Ohne Wagen ist das Betreten vieler Discounter und Supermärkte zurzeit nicht erlaubt. Das gewährleistet, dass sich nur eine bestimmte Anzahl Menschen gleichzeitig in den Verkaufsräumen aufhält.
In kleineren Läden ist es schwieriger, auf den nötigen Abstand zu achten.
Allerdings überleben die Erreger auch eine unterschiedliche Zeit auf verschiedenen Oberflächen. Ob Schmierinfektionen möglich sind, ist noch nicht abschließend geklärt.
Wie die Corona-Viren über die Hände in den Körper gelangen
Fest steht: Mit den Händen berühren wir tagtäglich unzählige Gegenstände. An sich ist das kein Problem. Selbst wenn wir dadurch in Kontakt mit den Viren kommen, schützt uns unsere Haut vor einer Infektion.
Menschen neigen jedoch dazu, ihre Schleimhäute mit den Händen zu berühren. Wir reiben uns die Augen. Manche kratzen sich an der Nase. Andere essen, ohne sich vorher die Hände sorgfältig zu waschen.
Auf diese Weise findet das Corona-Virus seinen Weg in unseren Körper.
Warum genügt Seife für eine zuverlässige Handhygiene?
Desinfektionsmittel ist für eine zuverlässige Händehygiene nicht notwendig. Einfache Seife genügt, um die Erreger auszuschalten. Das Corona-Virus ist von einer Fettschicht umhüllt. Seife bricht diese Fetthülle auf. Dadurch zerstört sie das Virus.
Wie geht Händewaschen richtig?
Viele Menschen verzichten im Alltag auf Seife. Nach dem Toilettengang halten sie die Hände ein paar Sekunden lang unter den Wasserhahn. Frei von Erregern ist die Haut danach allerdings nicht.
Für eine optimale Handhygiene ist die Verwendung von Seife ein Muss. Mindestens 20 bis 30 Sekunden sollte der Waschvorgang bei normal verschmutzten Händen dauern.
Stark verschmutzte Finger erfordern eventuell eine noch gründlichere Reinigung.
Händewaschen in sieben Schritten
Die Wassertemperatur hat keine Auswirkungen auf die Vernichtung der Erreger. Wichtiger ist die Reibung beim Händewaschen.
- Die Hände unter fließendem Wasser von den Fingerkuppen bis zum Handgelenk befeuchten
- Flüssigseife auf die Handflächen geben und sorgfältig einreiben. Ideal ist ein kontaktlos bedienbarer Seifenspender.
- Fingerspitzen und Daumen gesondert einseifen
- Die Hände aneinanderreiben und die Seife in den Fingerzwischenräumen und Nagelbetten verteilen
- 20 bis 30 Sekunden die Finger mit der Seife einschäumen
- Die Seife hinterher unter fließendem Wasser gründlich abspülen
- Danach die Hände abtrocknen und bei Bedarf mit einer fetthaltigen Handcreme einreiben
Warum sollte die Haut nach dem Waschen eingecremt werden?
Häufiges Waschen zerstört den natürlichen Säureschutzmantel der Haut. Die natürlichen Hautfette waschen sich bei häufiger Reinigung aus. Darum ist es sinnvoll, die Hände im Anschluss einzucremen. Geeignet sind Produkte, die Feuchtigkeit spenden und rückfettend sind.
Das verhindert, dass die Haut rissig wird.
Hände waschen oder desinfizieren?
Das Desinfizieren der Hände ist sinnvoll, wenn die Möglichkeit fehlt, sich die Hände mit Wasser und Seife zu waschen. Das ist beispielsweise unterwegs oder beim Einkaufen der Fall. Vielerorts hängen Spender mit Desinfektionsmittel im Eingangsbereich von Läden und Supermärkten. Diese sollten bei Bedarf genutzt werden.
Andernfalls reicht es vollkommen, die Hände gründlich mit Wasser und Seife zu reinigen.
Wann sollten Menschen sich die Menschen die Hände waschen?
Das Robert-Koch-Institut empfiehlt häufiges Händewaschen. Je öfter wir unsere Hände reinigen, desto geringer ist die Keimzahl auf unserer Haut.
Wann Händewaschen sinnvoll ist:
- Bei der Rückkehr nach dem Einkauf
- Vor dem Essen
- Nach einem Toilettengang
- Nach dem Naseputzen
- Nach der Berührung von Gegenständen, die andere Menschen berührt haben
Ist eine Flächendesinfektion zu Hause nötig?
In manchen Supermärkten desinfizieren Angestellte die Griffe der Einkaufswagen. In anderen hängen Desinfektionsmittel für die Flächendesinfektion zur Selbstbedienung. Doch wie sieht es eigentlich zu Hause aus?
Kurz gesagt: Wenn niemand aus der Familie mit dem SARS-CoV-2 infiziert ist, genügen die handelsüblichen Reinigungsmittel vollkommen.
Hier gelten die üblichen Putzregeln:
- Für Sanitärbereiche wie Toiletten und Waschbecken eigene Putzlappen verwenden
- Erst das Waschbecken, danach das WC säubern
- Bereiche, die alle Familienmitglieder berühren, einbeziehen: Dazu zählen Lichtschalter und Türklinken.
- Lappen öfter auswechseln und bei mindestens 60 Grad Celsius in der Waschmaschine waschen
- Für die Familienmitglieder Seifenspender bereitstellen, die mit dem Ellenbogen bedient werden können
Wenn ein Familienmitglied mit dem Corona-Virus infiziert ist
Bei einem Familienmitglied steht eine Corona-Infektion fest? In dem Fall gelten auch in der Familie Vorsichtsmaßnahmen, um eine Ansteckung zu vermeiden.
- Die erkrankte Person sollte sie sich in ein separates Zimmer zurückziehen.
- Kontakte zu anderen Familienmitgliedern sind möglichst zu vermeiden. Das heißt: keine Berührungen.
- Essen und andere benötigte Dinge sollten dem Erkrankten vor die Tür gestellt werden.
- Ein eigener Abfalleimer sorgt dafür, dass Angehörige nicht in Kontakt mit benutzten Taschentüchern kommen.
- Geschirr, Besteck und andere Gebrauchsgegenstände sollte der Erkrankte allein benutzen. Anschließend gehören diese Gebrauchsartikel in die Spülmaschine. Das garantiert anschließend Keimfreiheit. Das ist nicht möglich? Dann sollten Geschirr und Besteck möglichst heiß abgespült werden. Am besten Handschuhe dazu verwenden!
- Bei der gemeinsamen Nutzung des Badezimmers, sorgfältig alle Kontaktflächen reinigen oder sogar desinfizieren.
3 Tipps rund um Virenschutz und Handhygiene im Alltag
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es keinen Grund zur Panik gibt. Wer sich an Abstandsregeln und Hygienevorgaben hält, ist auf der sicheren Seite.
- Die Hände vom Gesicht fernhalten: Einweg-Handschuhe helfen beim Einkaufen dabei, das nicht zu vergessen
- Häufig die Hände waschen: Wasser und Seife genügen. Eine Desinfektion ist nicht notwendig. Im Idealfall funktioniert der Seifenspender kontaktlos.
- Abstand einhalten: Mindestes 1,5 Meter sollten zu jedem Menschen, der nicht im eigenen Haushalt lebt, bestehen.
Michaela Hövermann