Die transkranielle Magnetstimulation (TMS) ist eine Therapieform, die immer beliebter geworden ist. Speziell wird diese Therapie bei Menschen durchgeführt, welche eine Medikamentenresistenz aufgebaut haben und somit Medikamenten schlichtweg nicht wirken.
Was ist eine transkranielle Magnetstimulation?
Die sogenannte transkranielle Magnetstimulation (TMS) ist eine Therapieform gegen Depressionen mit Hirnstimulation, die über eine Magnetspule am Kopf funktioniert. Diese Form der Therapie wurde 1831 in Großbritannien von Michael Faraday erfunden und seither weiterentwickelt.
Bei der Therapie werden schwache elektrische Ströme erzeugt, welche durch das schnelle Wechseln von Magnetfeldern im Gewebe entstehen. Aufgrund dieser Ströme kommt es zu einer Stimulierung und Depolarisierung im Gehirn und im Nervensystem. Das Verfahren ist nahezu schmerzlos, das Vorgehen an sich könnte als unangenehm empfunden werden.
Technischen Voraussetzungen
Die Therapie basiert auf elektromagnetische Induktion, denn durch das Anlegen einer Magnetspule auf dem Kopf entsteht ein kurzes Magnetfeld. Es wird eine magnetische Flussdichte von 3 Tesla erreicht. Durch den Impuls wird eine Potentialänderung der Hirnrinde ausgelöst, wodurch es wiederum zur Depolarisierung von Neuronen bei gleichzeitiger Auslösung von Aktionspotentialen kommt.
Allerdings lässt sich der Wirkmechanismus bis heute nicht im Detail klären, trotz der langen Forschungszeit. Seit 1831 haben sich insgesamt aber zwei Verfahren etabliert. Die Stimulation kann durch einzelne Magnetimpulse geschehen, jedoch kann die Magnetstimulation auch in einem regelmäßigen Intervall funktionieren, die sogenannte repetitive Magnetstimulation (rTMS), diese kommt bei therapeutischen Anwendungen vorzugsweise zum Einsatz.
Anwendung in der Medizin
Die Anwendungsgebiete dieser Methodik sind vielschichtig und umfangreich, denn kann dieses Verfahren bei unterschiedlichen Zwecken eingesetzt werden. Eine große Bedeutung hat das Verfahren auch bei den folgenden Beschwerden:
- Migräne
- Multiple Sklerose
- Morbus Parkinson
- Schlaganfall
- Tinnitus
- Schizophrenie
- Depressionen
Wie hoch ist der Behandlungserfolg bei Depressionen?
Gegen Depressionen wird TMS seit 1993 angewendet, damals gab es hierzu einen Vorschlag in der Wissenschaft. Das TMS wurde bei schweren Depressionen eingesetzt, darauf basieren auch diverse Studien, die weltweit durchgeführt worden sind.
Im Jahr 2007 wurde eine groß angelegte Studie durchgeführt, woraufhin 2008 die Therapieform in den USA zugelassen wurde. Die Forschung ist überzeugt, dass der antidepressive Effekt der TMS durch die Anregung im Energiestoffwechsel der Nervenzellen ausgelöst wird.
Das ist ein Durchbruch und zugleich auch eine Hoffnung vor unzählige Patienten, denn circa 30 Prozent aller Menschen, die unter Depressionen leiden, können mit Medikamenten nicht behandelt werden. Damit ist die TMS eine alternative Methode, um schonend und ohne Narkose zu heilen.
Aktuell ist die Forschung der Meinung, dass die Therapie mindestens drei bis fünf Wochen durchgeführt werden muss, bei täglicher Behandlungseinheit von einer Stunde. Sofern eine psychotherapeutische Behandlung durchgeführt wird oder Medikamente eingenommen werden, kann dies so beibehalten werden als begleitende Maßnahme.
Die Forschung hat allerdings noch keine Erkenntnisse bezüglich der Nebenwirkungen, hierzu gibt es noch nicht viele Studien. Einige Patienten haben nach der Behandlung angegeben, dass sie Kopfschmerzen bekommen haben, welche nach einigen Stunden aber wieder abgeklungen sind. Bei Patienten mit bestimmter Prädisposition wurden auch epileptische Anfälle beobachtet.
Ausblick: Wie entwickelt sich hier die Forschung?
Depressionen sind weltweit ein großes Thema, dieses Problem intensiviert sich zunehmend. Zeitgleich gibt es auch viele Menschen, die schlichtweg nicht auf die medikamentöse Behandlung reagieren. Daher ist die Forschung innerhalb dieses Bereichs von großer Bedeutung. Es werden immer wieder neue Behandlungsdauern ausprobiert, genauso wird auch viel in Hinsicht auf die Impulse getestet. Die Forschung steht dem hinsichtlich nicht still, was bedeutet, dass es in den nächsten Jahren