Depressionen sind eine ernst zu nehmende Erkrankung, deren Behandlungserfolg auch von einer zeitnahen Diagnose abhängig ist. Die Symptome, welche bei einer Depression entstehen, können auch unspezifisch sein, weshalb auch eine andere Erkrankung zugrunde liegen kann.
Aufgrund dessen ist es auch für einen Mediziner schwierig sich festzulegen, ob es sich um eine Depression handelt oder etwas anderes dafür verantwortlich ist. Eine der weit verbreitetsten Fehldiagnosen ist die Unterschätzung einer Schilddrüsenunterfunktion, diese kann sich in einer gedrückten Stimmung und Antriebsschwäche bemerkbar machen.
Ist ein Stimmungstief bereits eine Depression?
Ein Stimmungstief ist keine Depression, dieser Zustand ist vorübergehend und insgesamt „normal“. Wenn das Problem über eine gewisse Zeit bestehen bleibt, dann sollte eine Blutentnahme erfolgen, sodass mögliche Entzündungswerte analysiert werden könnten. Ebenso kann daraus hervorgehen, ob es etwa ein Problem mit der Schilddrüse gibt oder andere Werte nicht stimmen. Falls aus dieser Blutentnahme hervorgeht, dass sich alles in einem normalen Rahmen befindet, dann kann getestet werden, ob eine Depression vorliegt.
Was kann aus einer neurologischen Kontrolle hervorgehen?
Eine neurologische Kontrolle ist aus vielerlei Hinsicht sinnvoll, wenn es zusätzlich zu Störungen kommt, das kann etwa eine Einschränkung in der Motorik sein (häufig im Augenbereich). Ebenso abzuklären sind Auffälligkeiten wie eine Sensibilitätsstörung.
Ebenso abzuklären ist aus neurologischer Sicht auch, ob gegebenenfalls eine Multiple Sklerose (im fortgeschrittenen Alter) vorliegt, denn dies kann ebenso für Müdigkeit, gedämpfte Stimmung und Schwäche sorgen. Im hohen Alter kann es aber auch das Parkinsonsyndrom sein, dies ist mit Symptomen einer Depression identisch.
Was kann ein Psychiater tun?
Durchaus kann es auch körperliche Ursachen haben, weshalb es zu den Symptomen kommt. Ein Allgemeinarzt kann prüfen, ob dies vorliegt, ansonsten wird eine Überweisung zu einem Psychiater erstellt. Anhand einer Untersuchung kann möglicherweise anschließend bestätigt oder ausgeschlossen werden, dass es sich um eine Depression handelt.
Der Psychiater arbeitet im Rahmen der International Classification of Diseases (ICD), dieses Schema basiert auf statistisch erhobenen Daten. Durch eine Abfrage der Symptome kann auf eine leichte, mittelschwere oder schwere Depression geschlussfolgert werden.
Die wesentlichen Hauptsymptome sind folgende:
- Gedrückte Stimmung über einen langen Zeitraum
- Interessenverlust
- Energiemangel oder Erschöpfung
Wenn einer dieser Symptome mindestens für zwei Wochen anhält, dann kann eine depressive Episode festgestellt werden. Im Rahmen der Befragung werden auch diverse sekundäre Symptome angesprochen, welche etwa folgende sind:
- Geringes Selbstbewusstsein
- Konzentrationsstörungen
- Schlafstörungen
- Suizidgedanken
- Bewegungsverlangsamung
- Geringes Selbstbewusstsein
- Schuldgefühle oder Selbstvorwürfe
Damit eine leichte Depression diagnostiziert wird, müssen mindestens vier der Symptome (einschließlich eines Hauptsymptoms) vorliegen. Sofern vier bis sechs Symptome angegeben werden, handelt es sich um eine mittelschwere Depression. Wenn es gar mehr als sechs Symptome sind, dann ist von einer schweren Depression auszugehen.
Was passiert nach einer Depression-Diagnose?
Es kommt stets auf die schwere der Depression an, wobei in der Regel bei leichter Depression eher mit einer Gesprächstherapie begonnen wird. Bei einer mittleren und schweren Depression ist es nicht selten, dass auch sofort mit einer medikamentösen Behandlung begonnen wird. Ein stationärer Aufenthalt könnte ebenfalls folgen, wenn die Sicherheit des Patienten beeinträchtigt ist, etwa bei Suizidversuchen. Prinzipiell ist eine Therapie und eine ständige Kontrolle